Christoph Werner
MEIN NEUSTES BUCHPROJEKT…

VON ANFANG BIS ENDE

Vor über zwanzig Jahren ermunterte mich die mittlerweile verstorbene Birgit Peter, damals Leiterin des Kiepenheuer Verlages Leipzig, wieder ein Buch zu schreiben. Das hat mich angespornt und ich habe angefangen, diesen Roman zu entwerfen. Es sind viele Geschichten darin, selbst erlebte, die meines Großvaters und natürlich fiktive, am Schreibtisch erdachte. Vielleicht waren es zu viele Geschichten, vielleicht war ich zu jung, sie alle zusammen zu binden. Irgendwann bin ich stecken geblieben, habe verschiedene Fassungen geschrieben, schließlich habe ich Teile herausgelöst und es wurde ein Theaterstück daraus: die „Ostseeballade“. 

Die Jahre gingen ins Land, mein erstes Kind wurden geboren, meine Ehe geschieden, eine neue geschlossen, noch ein Kind geboren, Politik, Theater, Reisen, das Leben. In dieser Zeit habe ich wunderbare Menschen kennengelernt. Bernhild Bense, die eine besondere Art hat, zuzuhören und Ralf Meyer, der mein Schreiben treu begleitet. Mit ihnen habe ich lange Spaziergänge unternommen, als der erste Lockdown die Abstände der Körper im öffentlichen Raum zu regeln begann. Wir haben über das Manuskript gesprochen und irgendwann festgestellt, dass die ursprüngliche Fassung die vielversprechendste war. 

Also habe ich alle Schränke durchwühlt, auf einer Diskette fand sich tatsächlich die Ur-Version, die vor über zwanzig Jahren abgespeichert wurde. Und so begegnete ich meinem jüngeren Ich-Erzähler und musste versuchen, wieder wie er zu fühlen und zu denken. Eine Verjüngungskur, die sich schreibend vollzog. Am Ende hat mein langjähriger Freund Andreas Hillger das Manuskript akribisch durchforstet, und ein neuer Freund, Roman Pliske, hat sich um das Buch bemüht und es durch zwei kluge Hinweise verbessert. Sie alle haben geholfen, dass aus diesem Manuskript nach so langer Zeit doch noch ein Buch geworden ist. Danke!